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11 * bern ist Egal Heute wollte ich nicht denken sondern leben Naja es sollte nicht so bleiben Und die Maghrebiner auf der Champs-Élysée hätten mir schon ein mahnendes Zeichen sein können Als ich so die Avenue entlangschlenderte offen für alles Unbekannte Aber ihre Trommeln hörte ich leider nicht Komisch Niemand hört auf ihre Trommeln Noch in keinem Reiseführer gelesen dass um Mitternacht die Nordafrikaner den Prachtboulevard bevölkern Sie waren aus den Bannmeilen gekrochen und hatten das Elysium gestürmt Einmal Rosengarten oh Champs-Élysées Wenigstens in der-Nacht Ich traute meinen Augen nicht dort wo gerade noch reiche Amerikaner Austern geschlürft hatten lungerten nun Strickmützen und Rastalocken rum In Gruppen standen sie bis zum Place de la Concorde runter da wo früher das Blutgerüst seine Revolutionskinder gefressen hatte Schrapp schrapp Sie plauderten scherzten lachten Es duftete einladend nach Minze Marihuana und Merguez Aber ich verdrückte mich doch lieber in die nächste Gasse Wollte nicht stören bei der Besetzung Im Grunde hätte ich schon da auf die Idee kommen können dass dies keine normale Nacht wird Zunächst aber ging ich angenehm verblendet weiter Je näher ich dem Bahnhof Saint-Lazare kam umso dunkler wurden die Viertel Kaum noch Licht in den Häusern Hier wohnten wohl Leute die früh zur Maloche mussten Komischerweise konnte ich auch in dieser relativen Dunkelheit den Sternenhimmel nur als Schleier sehen Und auch Sacré- Coeur funkelte nicht über den Dächern Ich dummer Tourist hatte tatsächlich geglaubt die Basilika hoch auf dem Berg würde mir heimleuchten Nichts davon Ich stand am Opernplatz drehte und wendete mich kein Heiliges Herz Dasselbe am Boulevard Haussmann auch hier kein Heiliges Herz