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1 QUER DURCH STUTTGART Platz folgen der Richard-Wagner-Straße und können nach wenigen Schritten bereits die durch hohe Mauern abgesicherte Villa zu unserer Linken sehen Die Villa Reitzenstein 7 wurde zwischen 1910 und 1913 für die zweite Tochter des Verlegers Eduard Hallberger Baronin Helene von Reitzenstein erbaut Beide Architekten der Villa Hugo Schlösser und Johann Weirether wurden von der Bauherrin im Vorfeld der Arbeiten auf eine Reise nach Frankreich und Italien gesandt um dort Anregungen für die Außenund Innenarchitektur der Villa zu sammeln Außen an den französischen Barockstil angelehnt wurde innen der Luxus der Zeit wie zum Beispiel eine Warmwasser-Zentralheizung oder eine riesige Bibliothek integriert was sich auch in den Baukosten in Höhe von 2 8 Millionen Goldmark ungefähr 14 Millionen Euro niederschlug Frau von Reitzenstein blieb in ihrer Villa nur knappe neun Jahre wohnen und verkaufte sie 1922 an den Volksstaat Württemberg Der Staatspräsident des freien Volksstaates Württemberg Johannes von Hieber erwarb das repräsentable Anwesen für schlappe 5 5 Millionen Papiermark das waren circa 400 000 Goldmark Nach Renovierung diente es ab 1925 als Sitz des württembergischen Staatspräsidenten Wilhelm Bazille war der erste Staatspräsident der in diesen Genuss kam und dort nicht nur den Dienstsondern auch seinen privaten Wohnsitz hatte Von 1928 bis zu seiner Absetzung durch die Nationalsozialisten folgte ihm Eugen Bolz Danach wurde dort für zwölf Jahre der Sitz der Stuttgarter NSDAP-Parteileitung unter dem Reichsstatthalter und Gauleiter Wilhelm Murr installiert Eine Zerstörung der Villa konnte 1945 verhindert werden und so war sie ab 1948 Amtssitz des Ministerpräsidenten von Württemberg-Villa Reitzenstein 18 I Vom Königreich zur Republik