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6 Je älter ich werde desto mehr möchte ich über die Vergangenheit wissen und desto mehr denke ich darüber nach was einmal war und was davon einmal übrig sein wird 2016 reiste ich mit meinem Freund Matthias André Richter nach Czernowitz das heute in der Ukraine liegt Früher war es das Herz der historischen Landschaft Bukowina und ein blühendes Zentrum des osteuropäischen Judentums Bedeutende Dichter wie die in Düsseldorf verstorbene Rose Ausländer oder auch Paul Celan stammen aus Czernowitz und viele Begründer der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf kommen aus der Bukowina Das gilt auch für meine Eltern Deren Heimat sah ich auf eben dieser Reise 2016 das erste Mal und war sehr berührt davon diese Erfahrung zu machen Begleitet hat diese Reise Dr Jürgen Kron der Verlagsleiter des Düsseldorfer Droste Verlags Und mit ihm ist die Idee entstanden ein Buch über die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf herauszubringen und ihre Entwicklung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute für alle zugänglich zu machen Dafür sind wir ihm sehr dankbar Nach dem Zweiten Weltkrieg und den nationalsozialistischen Verbrechen lag die Jüdische Gemeinde Düsseldorf in Trümmern Von vormals rund 5000 Mitgliedern waren gerade einmal etwas mehr als 50 zurückgekehrt die allermeisten Düsseldorfer Juden wurden getötet Heute blüht die Gemeinde und ist die drittgrößte in Deutschland Die Geschichte der Gemeinde ist eine Geschichte des Wiederaufbaus des Neuanfangs und der Erfolge Jüdisches Leben hat seinen Platz in Düsseldorf wiedergefunden Die Jüdische Gemeinde hat einen Kindergarten und eine Grundschule errichtet und das Albert-Einstein-Gymnasium Düsseldorf das erst das zweite jüdische Gymnasium Deutschlands überhaupt ist Die Gemeinde selbst erfreut sich mit ihren kulturellen Angeboten und ihrem Engagement für Toleranz im gegenseitigen Respekt in der Landeshauptstadt größter Akzeptanz Dies ist der unermüdlichen Arbeit unserer Gemeindemitglieder in Vergangenheit und Gegenwart zu verdanken Sie haben auch frühzeitig für eine sehr gute Vernetzung gesorgt Ob Oberbürgermeister oder Ministerpräsidenten In der Jüdischen Gemeinde gehen alle ein und aus Gemeinsam mit Politik und Gesellschaft wenden wir uns als Gemeinde auch entschieden gegen die wieder aufkeimende Geißel des Antisemitismus Das nehmen wir alle sehr ernst und schaffen Strukturen um Antisemitismus wirksam zu bekämpfen Nur so können wir für uns unsere Kinder und Enkelkinder eine Zukunft in Düsseldorf gewährleisten Kanis_juedischer Alltag_final indd 6 01 08 18 09