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12 Ich versuche mich mit dem Gedanken zu trösten dass dieser Abgang zu ihm passt Typisch Henri Noch im Tod ein Rad schlagen Und wenn es in der Jauche ist Hatte er nicht immer zwischen den Welten gelebt? Ein Klassenloser sozial nirgends eingeordnet Er malte unscheinbare Alltagsobjekte Ein Netz Kartoffeln einen Wäscheständer Unbeirrbar Als Porträtmaler in den höheren Kreisen war er begehrt Aber nach ein paar Aufträgen hatte er die Schnauze voll Dieser dekorative Scheiß vergifte ihm seine Palette sagte er Allerdings nagte die Erfolglosigkeit schon sehr an ihm Beim Saufen fand er nie ein Ende Auch letzte Woche nicht Da wollte er noch unbedingt in den Knoten weil der bis in den frühen Morgen aufhat Als er die Tür öffnete schallte uns stampfende Tanzmusik entgegen „Mal kurz reinschauen “ sagte er und verschwand Ich musste am nächsten Tag früh raus und ließ ihn ziehen Ich habe plötzlich die Idee für Henri in der Lambertuskirche eine Kerze anzuzünden Aber warum mache ich nicht gleich eine Art Fluxusaktion draus? In memoriam Henri Da kommt dann zur Kerze auch ein bisschen Trash aus dem Gully dazu Das Licht und der Müll Ganz aufgeregt bin ich jetzt Ich weiß dass Henri so was Verrücktes gefallen hätte Ich lege Peter einen kleinen Schein auf die Theke und eile die Ratinger Richtung Rhein runter Kaum habe ich das Kreuzherreneck passiert wird die Stadt ganz still Ich bin jedes Mal wieder überrascht Als würden die alten Mauern des Theresienhospitals den Partylärm wegschlucken In der gesamten Altstadt ist die Luft erfüllt von Gelächter Gejauchze Gesängen und Musik Für den ältesten Teil des Viertels ist das Reservoir an Geräuschen