Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
Einleitung 11 * I Vorbemerkungen »Im zentralen Foyer der 11 Etage des Bundestagshochhauses hängt eingerahmt das ›Lied der Bayern‹ weiß und blau gemalt wie es die Landesfarben gebieten In den Kühlschränken der Abgeordneten dieses Stockwerkes steht vorzugsweise bayerisches Bier Wenn sich Zimmernachbarn zum Kartenspiel verabreden handelt es sich in der Regel um Schafkopf Hier oben im 11 Stock des Langen Eugen ist die Domäne der CSU in Bonn Die Chefs dieser Mannschaft die geschlossen ist wie kaum eine andere auf der politischen Bühne sitzen drüben im Nachbarhaus CSU-Vorsitzender Franz Josef Strauß F J Sund Landesgruppenvorsitzender Richard Stücklen « 1 Strauß die CSU und ihr parlamentarischer Arm in Bonn die Landesgruppe atmeten in den siebziger Jahren Kraft und Selbstbewusstsein In Bayern erzielte die Partei Zustimmungswerte die auch heute noch beeindrucken So gewann die Partei bei den Landtagswahlen 1974 62 1 Prozent der abgegebenen Zweitstimmen bei den Bundestagswahlen 1976 60 0 Prozent und bei den Europawahlen 1979 mit 62 5 Prozent einen bis heute unübertroffenen Wert Noch 1980 als die Kanzlerkandidatur von Strauß der CDU ihr zweitschlechtestes Ergebnis bescherte konnte die CSU in Bayern mit 57 6 Prozent eines ihrer besten Resultate verbuchen 2 Im Bundestag stellte die CSU einen festen Block von etwa zehn Prozent der Mandate 3 Die siebziger und achtziger Jahre markieren einen Höhepunkt in der Geschichte der CSU in Bayern Keine Partei hat es in der Bundesrepublik jemals vermocht eine so dominierende Rolle in einem Flächenland zu spielen wie die Christsozialen Mit Ausnahme der Jahre 1954 bis 1957 stellt die CSU seit 1946 ununterbrochen die Regierung im Freistaat Von 1957 bis 1994 und erneut 2002 erreichte die Partei bei den Bundestagswahlen Resultate von teilweise deutlich über 50 Prozent der abgegebenen Stimmen Auch bei den Landtagswahlen war unter dem populären Ministerpräsidenten Alfons Goppel seit 1970 die absolute Mehrheit der Stimmen die Regel Erst 2008 griff auch in Bayern eine wahlpolitische Normalisierung Platz die zu Zustimmungsraten von teilweise deutlich unter 50 Prozent führten Die Erkenntnis dass Macht ein Verfallsdatum hat 4 scheint auch auf Bayern wenn auch mit einer im Vergleich zum übrigen Bundesgebiet deutlichen Verzögerung zuzutreffen Will man die außerordentliche Akzeptanz der CSU in Bayern namentlich in den siebziger und achtziger Jahren erklären so wird man nicht umhinkommen auf die Popularität und Ausstrahlungskraft des CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß oder des bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel zu verweisen Dennoch würde es zu kurz greifen wollte man die exzeptionelle Stellung der CSU im Freistaat allein auf ein oder zwei wenn auch überragende und charismatische Personen reduzieren 1 Vgl den Artikel »Im 11 Stock regieren Bier und F J S « von Siegfried Michel »Augsburger Allgemeine« vom 17 Mai 1973 ACSP IuD-CSU Landesgruppe Bonn 2 Vgl R ITTER N IEHUSS Wahlen in Deutschland S 121 174 205 3 Vgl ebd S 101 f 4 K IESSLING Die CSU S 11