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jeweiligen Ausprägungen der »Krise« in Großbritannien und der Bundesrepublik in vergleichender Perspektive zueinander in Bezug gesetzt werden Damit rücken unterschiedliche Intensitäten des »Strukturbruchs« sowie differierende Krisenwahrnehmungen ins Blickfeld aus denen sich so die These jeweils spezifische Entwicklungen im Marktdiskurs der britischen Konservativen einerseits und der deutschen Christdemokraten andererseits ergaben Ausgehend von der Prämisse dass es sich bei »Krisen« zuvorderst um Wahrnehmungsphänomene handelt die – um ihre Wirkmächtigkeit zu entfalten – in jedem Fall eines aktiven Prozesses der Narration bedürfen 40 stehen die von den parteipolitischen Akteuren aktiv vorangetriebenen diskursiven Strategien der Krisenerzählung und die damit verbundenen Verschiebungen im konservativen und christdemokratischen Marktdiskurs im Mittelpunkt des ersten Fragenkomplexes Zeigen sich in der Bundesrepublik und in Großbritannien Unterschiede hinsichtlich der Intensität und der Reichweite der Krisendiskurse der 1970er-Jahre und wie wurde »die Krise« von den parteipolitischen Akteuren der deutschen Christdemokratie und der britischen Konservativen wahrgenommen? Wie waren die diskursiven Strategien der Krisenerzählung der konservativen und christdemokratischen Akteure vor dem Hintergrund der jeweiligen Krisenwahrnehmung strukturiert und mit welchen Deutungsund Argumentationsmustern wurde »die Krise« bewusst erzeugt und politisch instrumentalisiert? Mit welchen Argumenten und rhetorischen Strategien wurden die jeweiligen Krisenlösungen angepriesen und welche sprachlichen Motive standen im Mittelpunkt der konservativen und christdemokratischen Krisennarrative? Das konservative Narrativ der Krise konkurrierte ebenso wie das christdemokratische mit den Krisendeutungen und -lösungsansätzen des jeweiligen politischen Gegners der Labour Party beziehungsweise der deutschen Sozialdemokratie die in den 1970er-Jahren einen schwierigen Neuorientierungsprozess zu durchlaufen hatten 41 Damit stellt sich die Frage nach der Bedeutung der diskursiven Aus-22 Einleitung 40 Vgl grundlegend Thomas Mergel Krisen als Wahrnehmungsphänomene in Ders Jörg Baberowski Hrsg Krisen verstehen Historische und kulturwissenschaftliche Annäherungen Frankfurt am Main 2010 S 9–22 bes S 13 sowie Colin Hay Crisis and the structural transformation of the state Interrogating the process of change in British Journal of Politics and International Relations 1 1999 Nr 3 S 317–344 bes S 335 Ders Chronicals of a Death Foretold The Winter of Discontent and Construction of the crisis of British Keynesianism in Parlamentary Affairs 63 2010 S 446–470 bes S 464–466 Auf Hays Krisenbegriff aufbauend vgl auch Matthias Matthijs Ideas and economic crises in Britain from Attlee to Blair 1945–2005 London New York 2011 bes S 25–31 41 Für die Labour Party vgl etwa Vernon Bogdanor 1974 The crisis of Old Labour in Anthony Seldon Kevin Hickson Hrsg New Labour old Labour The Wilson and Callaghan governments 1974–79 London New York 2004 S 5–17 Steven Fielding The 1974–9 Governments and ›New‹ Labour in Seldon Hickson Hrsg New Labour old Labour S 285–295 Martin Holmes The Labour government 1974–79 Political aims and economic reality New York