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cher Stellenwert kam einer gewandelten Marktbegrifflichkeit in diesen zu?Welche spezifisch konservativen und welche spezifisch christdemokratischen Begriffstraditionen schrieben sich dabei in den Marktdiskursen der sich Mitte-Rechts-Parteien fort? Diese Fragen rücken das christliche – vor allem das christlichsoziale – Element der deutschen Mitte-Rechtspartei das in der Parteitradition der britischen Konservativen kaum eine Rolle spielte 43 ebenso in den Mittelpunkt des Interesses wie die christdemokratische Begriffstradition der Sozialen Marktwirtschaft 44 und das für die Geschichte der britischen Tory-Partei charakteristische Spannungsverhältnis von konservativen und markt liberalen Elementen 45 Auf dem Schauplatz der innerparteilichen Aushandlungsprozesse über die Ordnung des Verhältnisses vonMarkt und Staat geraten indes verschiedene politische Sprachen der jeweiligen Parteiflügel ins Blickfeld die unter den Bedingungen eines sich wandelnden Diskurskontexts an die parteispezifischen Begriffstraditionen anschlussfähig sein mussten damit sie innerparteilich diskursive Hegemonie entfalten konnten Im Mittelpunkt des dritten Fragenkomplexes stehen die Bemühungen um eine Intellektualisierung und Professionalisierung konservativer beziehungsweise christdemokratischer Politik die für die Erneuerungsprozesse der Mitte-Rechts-Parteien Großbritanniens und der Bundesrepublik in den 1970er-Jahren konstitutiv waren Den Ausgangspunkt bildete der wahrgenommene Verlust der Deutungshoheit über die politische Sprache In beiden Ländern waren die Akteure bestrebt explizit »Sprachpolitik« zu betreiben um die politische Deutungs-Thema und Fragestellung 25 43 Auch die vergleichende Sozialstaatsforschung misst dem sogenannten religious cleavage das in der Differenz zwischen der britischen Spielart des Konservatismus und der kontinentaleuropäischen Christdemokratie zum Ausdruck kommt große Bedeutung für die Sozialstaatsgeschichte Deutschlands und Großbritanniens bei Vgl Hans Günter Hockerts Einführung in Ders Winfried Süß Hrsg Soziale Ungleichheit im Sozialstaat Die Bundesrepublik und Großbritannien im Vergleich München 2010 S 9–18 hier S 15 f 44 Vgl etwa Friedrun Quaas Soziale Marktwirtschaft Wirklichkeit und Verfremdung eines Konzepts Bern 2000 Nils Goldschmidt Wirtschaft und Gesellschaft miteinander versöhnen Protestantische Wurzeln und katholische Zweige der Sozialen Marktwirtschaft in Bernhard Löffler Michael Hochgeschwender Hrsg Kapitalismus Liberalismus und religiöses Ethos Kulturgeschichtliche Entwicklungen in Westeuropa und den USA Bielefeld 2010 S 205–220 Ronald J Granieri Wohlstand oder Solidarität? Katholiken und Christdemokraten auf der Suche nach einer sozialen Marktwirtschaft in Löffler Hochgeschwender Hrsg Kapitalismus Liberalismus und religiöses Ethos S 221–235 Mark Spoerer Wohlstand für alle? Soziale Marktwirtschaft in Thomas Hertfelder Andreas Rödder Hrsg Modell Deutschland Erfolgsgeschichte oder Illusion? Göttingen 2007 S 28–43 45 Vgl dazu Dominik Geppert Wie liberal ist der britische Konservatismus? Staat Gesellschaft und Individuum in der Programmatik der Tory-Party im 19 und 20 Jahrhundert in Michael Großheim Hans Jörg Hennecke Hrsg Staat und Ordnung im konservativen Denken Baden-Baden 2013 S 210–229 Ders Konservative Revolutionen? Thatcher Reagan und das Feindbild des consensus liberalism in Anselm Doering-Manteuffel Jörn Leonhard Hrsg Liberalismus im 20 Jahrhundert Stuttgart 2015 S 271–289