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19 Das Carneval auch Carnaval 1 in den Kirchengebräuchen die Zeit vor dem Feste der heil drei Könige bis zu Anfange der vierzigtägigen Fasten oder Aschermittwoch im Deutschen Fastnacht 2 Die gewöhnlichen Carnevals-Lustbarkeiten Unter diesen letztern sind vorzüglich das Carneval zu Venedig und das Carneval zu Rom berühmt Das Carneval zu Venedig ist das berühmteste und längste aller Europäischen Feste Das Carneval zu Rom von welchem uns Göthe eine treffliche Beschreibung geliefert hat dauert nur acht Tage und bestehet vorzüglich in Maskeraden und Wettrennen aus Brockhaus Conversations-Lexikon Bd 1 Amsterdam 1809 S 235 – 236 Die Fastnacht 1 Eigentlich die Nacht vor Aschermittwoch als an welchem Tage sich die Fasten anfänget und in weiterer Bedeutung auch der Tag vor dieser Nacht der Fastenabend im Oberd die junge Fastnacht 2 In noch weiterm Verstande die ganze Zeit von dem Fest der heil drey Könige bis Aschermittwochen welche in der Römischen Kirche mit allerley Ausschweifungen und Lustbarkeiten zugebracht wird das Carnaval im gemeinen Leben Fasenacht im Oberd Fasching in Baiern auch Fassangen Die große Fastnacht oder die Alte Fastnacht in der Römischen Kirche der erste Sonntag in der Fasten der Sonntag Invocavit Die Herren-Fastnacht der dritte Sonntag vor der Fasten oder nach anderen der Sonntag Esto mihi welche auch die Pfaffen-Fastmacht genannt wird aus Grammatischkritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten besonders aber der Oberdeutschen Wien 1811 Carneval vom italienischen „carne vale Fleisch leb’ wohl “ weil nach dem Carneval die große Fastenzeit beginnt während welcher das Fleischessen verboten ist Der Carneval italienischen Ursprungs und eine Nachahmung der altrömischen Saturnalien hat sich bei uns als Fasching Fastnacht acclimatisirt ohne aber allgemein einen öffentlichen Charakter anzunehmen In Deutschland kennt man den Carneval bloß als die Zeit wo Bälle Maskeraden Concerte neue Opern etc aufgeführt werden die glänzende Wintersaison der Hauptstädte die Zeit wo die jugendliche Welt vorzugsweise der Tanzlust fröhnt Einen öffentlichen Charakter hat nur der Carneval von Cöln Hier besteht ein eigener Comité zur Anordnung des Festes die Maskenzüge spielen auf den Straßen und in öffentlichen Sälen im Theater etc man ernennt einen Narrenkönig führt Komödien und Concerte die eigens zu dieser Veranlassung gedichtet werden auf und der deutsche Charakter zeigt sich in dieser Lustbarkeit von seiner heitern gutmüthigen und drolligen Seite auf eine zugleich liebenswürdige Art aus Damen Conversations Lexikon Band 2 Leipzig 1834 S 280 – 283