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Vorwort Mit der Einführung des Frauenwahlrechts ging in vielen Ländern Europas und in den Vereinigten Staaten nach dem Ersten Weltkrieg die Epoche exklusiv männlicher Partizipation am politischen Geschehen zu Ende Anlass genug für die Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien an die demokratische Wahlrechtsreform mit einer wissenschaftlichen Tagung zu erinnern Dass diese auf Anregung des Präsidenten des Deutschen Bundestages in dessen Räumlichkeiten stattfinden konnte unterstreicht die Bedeutung des Datums für die Geschichte der Demokratie »Frauen in Parlament und Politik« ist ein historisches Thema nicht weil es mit der Einführung des Frauenwahlrechts ein für alle Mal erreicht und erfolgreich abgeschlossen wäre Es ist historisch weil sich die Herausforderungen die damit verbunden waren und sind im Verlauf der Zeit geändert haben Diesen Wandel im Zeitverlauf zu untersuchen nationale Ungleichzeitigkeiten zu erklären veränderte Problemlagen zu beschreiben – das ist die Aufgabe der Geschichtswissenschaft Denn nachdem das Frauenwahlrecht erreicht war standen andere Themen auf der Agenda der Frauenbewegung Arbeitszeitverkürzung und gleiche Bezahlung verbesserte Bildungschancen Chancengleichheit Parität In Festund Gedenkreden wurde häufig darauf verwiesen dass Frauen auch hundert Jahre nach der großen Wahlrechtsreform in Parlamenten und Parteien unterrepräsentiert sind Weshalb sich die staatsbürgerliche Gleichberechtigung der Frauen in den politischen Machtpositionen bis heute nur unvollkommen abbildet war eine der zentralen Fragen der von der Kommission im März 2019 veranstalteten internationalen Konferenz »Vorhang auf – Frauen in Parlament und Politik im internationalen Vergleich« die die KGParl in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena Prof Dr Gisela Mettele dem Institut für Zeitgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik Dr Adéla Gjuričová und dem Masaryk-Institut und Archiv der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik Dr Luboš Velek jeweils Prag veranstaltet hat An der zweitägigen Konferenz beteiligten sich Forscherinnen und Experten aus Europa und den Vereinigten Staaten In den Vorträgen und Diskussionen kamen die unterschiedlichen Voraussetzungen der Wahlrechtsreformen die Gründe für nationale Einschränkungen und Verzögerungen zur Sprache Vor allem aber ging es um die Akteurinnen selbst ‒ jene Frauenrechtlerinnen und ersten Parlamentarierinnen die sich in einer männlich geprägten Umgehung behaupten mussten Nicht überall in Europa war die größte Wahlrechtsreform der Geschichte mit Freude aufgenommen worden In England Frankreich Spanien oder der