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Louise Dumont und Gustav Lindemann an das Junge Rheinland an die weiterhin blühende Galerielandschaft Die Nationalsozialisten versuchten auch der Gauhauptstadt Düsseldorf großflächig ihren städtebaulichen Stempel aufzudrücken kamen damit aber glücklicherweise nicht über Planungen hinaus Ansonsten würde heute wahrscheinlich ein Verkehrsknotenpunkt durch den Hofgarten und von dort aus eine Brücke zum Oberkasseler Ufer führen Jedoch war ihre Politik nicht minder zerstörerisch Bereits vor den Bombardements der Alliierten die erst durch den vom Deutschen Reich ausgegangenen Zweiten Weltkrieg hervorgerufen wurden veränderten sie die Gesellschaft so grundlegend dass es einer inneren Zerstörung gleichkam die Ausgrenzung sowie physische Vernichtung vermeintlich minderwertiger und andersartiger Menschen eingeschlossen Geschlossene städtebauliche Zeugen dieser Zeit finden wir bis heute vor allem im und um den Nordpark Düsseldorf war am Ende des Zweiten Weltkriegs bei Weitem nicht so stark zerstört wie etwa Köln viele Großstädte des Ruhrgebiets oder kleinere Kommunen am Niederrhein Der Krieg hatte die Stadt jedoch schwer gezeichnet Natürlich war hier ein Wiederaufbau möglich Während man in einigen anderen Kommunen darüber nachdachte doch gleich auf der grünen Wiese eine gänzlich neue Stadt zu bauen musste Düsseldorf als junge Landeshauptstadt vor allem funktionstüchtig gemacht werden Breite Straßen für den Verkehr sollten her teils stammten die Pläne dafür aus der Zeit der Nationalsozialisten und dafür wurden entweder Schneisen in eine vermeintliche Trümmerwüste geschlagen Berliner Allee oder andere Verkehrswege ohne Rücksicht auf die bestehende Bebauung verbreitert Immermannstraße Der sogenannte Wiederaufbau konnte somit gleichzeitig zerstörerisch sein und dies galt nicht nur für die dem Privatwohl übergeordnete Stadtplanung Nicht wenige Hausbesitzer agierten ähnlich wenn etwa Spekulanten nun die Gelegenheit ergriffen mittels Abrissbirne aus einem eigentlich wiederherstellbaren vierstöckigen Altbau mit hohen Decken nun einen sechsstöckigen Neubau mit niedrigen Decken zu machen Mittlerweile haben aber auch viele traditionsbewuss - te Düsseldorfer ihren Frieden mit der Nachkriegsarchitektur gemacht diese ist inzwischen auch ein Teil dessen was man gern als kollektives Gedächtnis bezeichnet Gleichwohl blieben Narben zurück und es ist faszinierend zu beobachten wie lange Erinnerungen vermeintlich verschüttet bleiben um dann mit aller Macht wieder hervorzubrechen Das beste Beispiel dafür dürfte der Kö-Bogen auf dem ehemaligen Jan-Wellem-Platz sein Vor dem Zweiten Weltkrieg edel bebaut und ein Paradebeispiel wilhelminischer Architekturströmungen entstand danach eine großzügig dimensionierte zugige Straßenbahnhaltestelle Gleich nebenan erhob sich der sogenannte Tausendfüßler eine eigentlich als Provisorium gedachte Hochstraße Während der Planungen zum Kö-Bogen wurden zwar viele an sich unterschiedliche Entwürfe vorgestellt ihnen allen gemeinsam war jedoch hinsichtlich des Bebauungsgedankens an sich ein modifizierter Rückgriff auf die Vorkriegssituation Freilich wurde keine museale Wiederherstellung angestrebt dafür aber die Heilung einer städtebaulichen Wunde bis hin zur Verlängerung des Weihers an der Landskrone in seiner ursprünglichen Ausdehnung Düsseldorf zeigt seine Prosperität unter anderem durch das was man frei nach Wolf Jobst Siedler eine regelmäßige Neuerfindung nennen darf Hier werden nicht quartierweise Altstadtfassaden rekonstruiert oder saniert um Touristenströme durch eine vermeintlich authentische Stadt zu führen Düsseldorf bietet Tradition und Innovation und lebt durch seine stetige Veränderung Michael Brockerhoff ist es erneut gelungen dies in vorbildlicher Art und Weise darzustellen Benedikt Mauer