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18 In Lobberich erinnert zwar noch eine Straße an ihn aber viele werden bei dem Namen Egmond eher an den gleichnamigen Titelhelden von Goethes berühmtem Trauerspiel denken als an Karl von Egmond Herzog von Geldern an den hier erinnert werden soll Karl von Egmond wurde 1525 nach langen Auseinandersetzungen Herzog von Geldern und damit bezogen auf den heutigen Kreis Viersen Gebieter in Hinsbeck und Leuth Lobberich und Grefrath Viersen und Tönisberg Dieses jahrzehntelange Ringen war so komplex dass es hier nicht einmal in Umrissen nachgezeichnet werden kann Es war Bestandteil der Machtpolitik der Großen des ausgehenden Mittelalters nämlich Burgund Habsburg und Frankreich Geboren wurden Karl und seine Zwillingsschwester Philippa 1467 als Kinder des Adolf von Egmond und der Katharina von Bourbon Das Haus Egmond hatte das Herzogtum Geldern 1423 erworben Karls Großvater Arnold ging aus Gründen der Machtsicherung ein Bündnis mit dem mächtigen Burgund ein doch dessen Sohn Adolf Karls Vater stellte sich gegen Arnold Zu den folgenden Auseinandersetzungen gehörten die Gefangennahme Adolfs durch Karl den Kühnen von Burgund und 1471 die Verpfändung Gelderns an Burgund In der prägnanten Darstellung der weiteren Entwicklung im LVR-Geschichtsportal ist nachzulesen In diese Wirren wurden Karl und Philippa von Egmond in Arnheim geboren Die beiden Kinder deren Vater in Gefangenschaft saß und deren Mutter früh verstorben war wurden an den Hof der Tochter Karls des Kühnen Maria 1457-1482 und ihres Mannes Erzherzog Maximilian 1459-1519 dem späteren Kaiser nach Gent gebracht und dort erzogen Freilich standen sie unter Hausarrest und waren dazu bestimmt Teil der habsburgischen Bündnispolitik zu werden Dazu gehörte dass der junge Karl von Egmond an einem Feldzug Maximilians gegen Frankreich teilnehmen musste Der endete für ihn mit der Gefangennahme aus der er 1492 mit einer Lösegeldzahlung der geldrischen Stände befreit wurde worauf er endlich seine Regierung antreten konnte Auch die genannten Orte des heutigen Kreises Viersen werden zu der Lösegeldzahlung beigetragen haben Doch an eine friedliche Entwicklung des von der Zuiderzee bis südlich von Roermond reichenden Herzogtums Geldern und der mit ihm vereinigten Grafschaft Zutphen war überhaupt nicht zu denken In wechselnden Bündnissen und in zahlreichen Einzelkriegen musste er während seiner gesamten Regierungszeit insbesondere gegen Maximilian Iund Philipp den Schönen um den Erhalt seiner Macht kämpfen So sehr dieses Hinund-Her-Gerissen-Sein zwischen HabsburgBurgund und Frankreich auch demonstrierte dass das Herzogtum Geldern mehr war als eine politische Randregion seinem Land konnte das nicht gut tun Ein unablässiger Wechsel des Kriegsglücks kennzeichnete eine ganze Epoche Auch die genannten Dörfer dieses Kreises waren immer wieder betroffen Die Burg Krickenbeck beispielsweise wurde im August 1514 von den burgundischen Truppen erobert Für den Herbst 1528 vermelden die Quellen die Heimsuchung des Amtes Krickenbeck 1492 Nach Gefangenschaft Herzog von Geldern 1492 trat Karl von Egmond die Regierung auch über Viersen und Tönisberg Lobberich und Grefrath an Peters_Niederrhein_final indd 18 24 08 18 10 40