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7 Vorwort eigentlich gewohnt sich um alles selbst zu kümmern “ Diese Form der Eigenverantwortung gepaart mit Leidenschaft Engagement und Hingabe prägt am Ende die Arbeit aller Freien Theaterund Tanzschaffenden – und das trotz der Herausforderungen projektbasierten Schaffens und prekärer Arbeitsbedingungen Wer sich entscheidet außerhalb der komfortableren Strukturen von Stadtund Staatstheater zu arbeiten verspürt einen ganz eigenen Antrieb dessen Vielgestaltigkeit die collagierten man will schon sagen komponierten Gespräche dieses Buchs illustrieren In der Konzeptionsphase dieses Buchs wurde es auch als Ergänzung der zweibändigen Theatergeschichte der Stadt Düsseldorf verstanden die mein Vorvorvorgänger Heinrich Riemenscheider Leiter des Theatermuseums von 1977 bis 1989 1987 im Verlag der Goethe-Buchhandlung Teubig veröffentlichte Im 23 Kapitel wendet er sich den „Bühnenneugründungen nach 1945“ zu und stellt unter anderem Kleines Theate r Kom m ödchen Zimmertheate r Kammerspiele die Werkstatt und das JuTA vor In der Logik von Riemenschneiders Theatergeschichte konnte der Blick scheinbar nur auf institutionelle Kontexte fallen weshalb von den Bühnenneugründungen äquivalent zu den großen Häusern berichtet wird Den Abschluss des Kapitels bildet ein sogenannter Pressespiegel über den Freie Gruppen aus Düsseldorf vorgestellt werden Auxilium-Theater Bühne Düsseldorfer Ensemble Jhawemirc Theater Komykon-Theater Palindrom-Theater und Studiobühne Riemenschneider selbst schien keine Sprache gefunden zu haben um diese Gruppen mit ihren besonderen Ästhetiken und kulturpolitischen Ansprüchen porträtieren und einordnen zu können Der Theatergeschichte der Stadt Düsseldorf fehlte deswegen die Einbindung der Freien Düsseldorfer Darstellenden Künste in die theaterhistorische Erzählung – ein Desiderat das nun 36 Jahre später behoben wird Als Riemenschneiders Buch erschienen ist war ich selbst gerade mal ein Jahr alt Ich habe dann in den 2000er-Jahren Theaterwissenschaft in Berlin studiert wo die Diskurse vor allem von Hans-Thies Lehmanns Postdramatischem Theater oder den sich stärker am Performativen ausgerichteten Formen der Absolvent*innen der Gießener Angewandten Theaterwissenschaft bestimmt waren Hier wurden mein persönliches Verständnis und meine Sprache für die Freien Darstellenden Künste geprägt Nachdem ich für die Promotion nach Köln kam war ich überrascht wie anders die Freien Darstellenden Künste Nordrhein-Westfalens teilweise in Erscheinung traten Denn hier waren Künstler*innen aus verschiedenen Generationen vertreten auch Theaterund Tanzschaffende die mit anderen ästhetischen